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Was gilt als Vorerkrankung bei Versicherungen?

16. Juni 2025

Was gilt als Vorerkrankung bei Versicherungen?

Was bedeutet „Vorerkrankung“ überhaupt?

Viele Menschen fragen sich: Was zählt eigentlich als Vorerkrankung, wenn ich eine Versicherung abschließen möchte? Diese Frage ist entscheidend, denn sie beeinflusst maßgeblich, ob ein Antrag angenommen, abgelehnt oder mit Zuschlägen versehen wird.

Im medizinischen Sinne ist eine Vorerkrankung jede gesundheitliche Beeinträchtigung, die in der Vergangenheit diagnostiziert, behandelt oder auch nur ärztlich abgeklärt wurde. Das können chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Asthma sein, aber auch psychische Leiden, Rückenprobleme oder sogar Operationen, die viele Jahre zurückliegen.

Versicherungen definieren Vorerkrankungen oft noch etwas strenger: Bereits harmlose oder gut behandelbare Beschwerden, etwa Bluthochdruck oder Allergien, können unter bestimmten Umständen als relevantes Risiko eingestuft werden. Entscheidend ist nicht, wie krank du dich fühlst, sondern ob und wann ein ärztlicher Kontakt stattgefunden hat und was dokumentiert wurde.

Auch ärztliche Behandlungen ohne endgültige Diagnose, also reine Abklärungen oder Verdachtsdiagnosen, können bei bestimmten Versicherern relevant sein. Hier hilft oft nur ein genauer Blick in die Gesundheitsfragen der jeweiligen Versicherung, oder besser noch: die Beratung durch einen erfahrenen Makler, der deine Situation einschätzen kann.

Warum sind Vorerkrankungen für Versicherungen relevant?

Versicherungen wollen Risiken kalkulierbar machen, das ist ihr Geschäftsmodell. Deshalb fragen sie im Antragsprozess genau nach, ob du in den vergangenen Jahren gesundheitlich vorbelastet warst. Denn: Wer bereits erkrankt ist oder war, stellt statistisch gesehen ein höheres Risiko für Leistungsfälle dar.

Ein paar Beispiele, warum das so wichtig ist:

  • Bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung prüft der Versicherer, ob ein erhöhtes Risiko besteht, dass du in Zukunft nicht mehr arbeiten kannst.
  • Eine private Krankenversicherung kalkuliert den zu erwartenden Behandlungsaufwand. Vorerkrankungen können hier zu Beitragszuschlägen oder Leistungsausschlüssen führen.
  • Bei einer Risikolebensversicherung geht es darum, wie wahrscheinlich ein vorzeitiger Todesfall ist – was durch bestimmte Erkrankungen wie Herzleiden oder Krebs beeinflusst wird.

Deshalb legen Versicherer viel Wert auf die Offenlegung aller relevanten Vorerkrankungen. Je nach Versicherungsart gelten unterschiedliche Rückfragezeiträume, meist zwischen 3 und 10 Jahren. Besonders bei psychischen Erkrankungen oder Krebs kann aber auch ein lebenslanger Einfluss bestehen. Je nach individueller Einschätzung.

Die gute Nachricht: Eine Vorerkrankung bedeutet nicht automatisch die Ablehnung deines Antrags. Viele Fälle lassen sich durch eine Risikoprüfung im Vorfeld, durch Risikozuschläge oder gezielte Tarifwahl lösen, vor allem, wenn du gut vorbereitet bist.

Welche Krankheiten gelten typischerweise als Vorerkrankung?

Ob etwas als Vorerkrankung zählt, hängt nicht nur vom medizinischen Schweregrad ab, sondern vor allem davon, ob du in den letzten Jahren ärztlich deswegen behandelt oder beraten wurdest. Die Versicherer stützen sich dabei auf deine Angaben im Antrag und auf die Rückfragezeiträume, die je nach Versicherung sehr unterschiedlich ausfallen können.

Typische Krankheitsbilder, die fast immer als Vorerkrankung eingestuft werden, sind:

🫀 Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Dazu zählen Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkte oder Durchblutungsstörungen. Selbst ein gut eingestellter Blutdruck kann für bestimmte Versicherungen relevant sein.

🧠 Psychische Erkrankungen

Ein sensibles Thema, aber extrem wichtig: Depressionen, Burnout, Angststörungen oder psychosomatische Beschwerden führen häufig zu Rückfragen. Auch kurzfristige psychologische Behandlungen – ohne Diagnose – können Auswirkungen haben.

🩺 Stoffwechselstörungen

Dazu gehören Diabetes Typ 1 und 2, Fettstoffwechselstörungen wie Hypertriglyceridämie (wie ich sie selbst habe), Schilddrüsenerkrankungen oder Gicht. Auch „Grenzwerte“ im Blutbild können relevant sein.

🧬 Krebserkrankungen und Tumorleiden

Selbst nach einer erfolgreichen Therapie wird oft ein sehr langer Zeitraum rückwirkend betrachtet. Viele Versicherer fordern eine mindestens 10-jährige Krankheitsfreiheit, bevor sie ohne Zuschläge oder Ausschlüsse versichern.

🦴 Rücken- und Gelenkbeschwerden

Bandscheibenvorfälle, chronische Rückenschmerzen oder Gelenkerkrankungen wie Arthrose gelten ebenfalls als risikorelevant, vor allem bei der Berufsunfähigkeitsversicherung.

🫁 Atemwegserkrankungen

Asthma bronchiale, chronische Bronchitis oder COPD zählen zu den häufigen Vorerkrankungen. Auch Allergien mit Auswirkungen auf die Atmung können in Fragebögen auftauchen.

👉 Wichtig zu wissen:
Es geht nicht nur um die Diagnose, sondern auch um Symptome, Behandlungen oder Verordnungen, selbst dann, wenn du dich gar nicht mehr beeinträchtigt fühlst. Ein rezeptfreies Medikament aus der Apotheke ist meist kein Problem, aber alles, was dokumentiert wurde (z. B. im eGK-System), kann potenziell abgefragt werden.

Wenn du unsicher bist, ob etwas als Vorerkrankung gilt, lohnt sich der Gang über einen unabhängigen Makler. Wir können eine anonyme Risikovoranfrage stellen, ohne dass du später Probleme mit Voranfragen im System hast.

Robert Barth Profilbild

Robert Barth | Tel.: 06204 – 9809 113

Ich bin Robert - Versicherungsmakler mit über 20 Jahren Erfahrung und selbst mit einer Vorerkrankung betroffen. Genau deshalb helfe ich Menschen mit Vorerkrankungen, die passende Absicherung zu finden – ganz ohne leere Versprechen. In diesem Ratgeber zeige ich dir echte Wege zu Versicherungen ohne Gesundheitsprüfung. Klar, ehrlich und mit Herz.